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Mormonen-Tee (Herba Ephedrae)

"Es stimmt nicht, daß gegen die Dummheit kein Kraut wächst -
es wird nur keines angebaut" - G. Ch. Lindenberg

 

1. Bericht, erste Einnahme in Verbindung mit stundenlangen Tanz, Licheffekten

12.07.97die Ausdauer wird gesteigert

Ich möchte versuchen, die Wirkung des Mormonen-Tees (ephedrae nevadensis) in Verbindung mit "Techno"-Musik zu beschreiben. Ich nahm eine Tasse des Tees ein, der hatte die doppelte gewöhnliche Dosierung an Wirkstoffen. Nach etwa 2 Stunden hatte sich noch immer keine Wirkung eingestellt, wahrscheinlich hatte ich zu sehr darauf gewartet. Beim Tanzen bemerkte ich eine erhöhte körperliche Reizbarkeit (possitiver Art). Mein naßgeschwitztes Shirt stimulierte meine Brustwarzen, sehr angenehm. Nach ca. 1/2 Stunde tanzen (ich muß anmerken, daß ich auch schon in den 2 Stunden seit der Einnahme lange und intensiv getanzt hatte) begannen sich meine Wahrnehmungen zu verstärken. Ich hörte, sah und roch alles intensiver. Sobald ich meine Augen schloß, wurde die Musik bloß noch unbewußt wahrgenommen, ich hatte Visionen einer fremden Welt, über deren Obenfläche ich flog. Nach einer Weile tauchten Buchstabenfolgen auf der Oberfläche auf, ähnlich dem 'Hollywood-Schriftzug'. Diese Wörter und Sätze waren in Sprachen, die ich nicht kannte, teils irdirscher Herkunft, teils völlig fremd. Ich verstandt, bzw. fühlte den Inhalt dieser Sätze, ich wußte, daß sie elementare Wahrheiten enthielten, aber ich konnte die Schrift nicht 'übersetzen'.


2. Bericht, Gewöhnung an die Wirkstoffe, Abnahme der Wirkung bei Dauerkonsum

13.09.97

Der Tee tat diesmal seine Wirkung nicht so intensiv wie beim letzten mal. Das Körperkribbeln war da, wenn die Musik entsprechend war und es war geil. Aber ich war an dem Abend sowieso schon so genial drauf und die Musik war auch nur geil, so daß es nur ein kleiner Tropfen der Steigerung war. Die Filme, die ich mit geschlossenen Augen sag, hatte ich auch vorher schon. Wie bei mir üblich drehten sie sich um das Thema, mit dem ich mich an diesem Tage sehr intensiv beschäftigt hatte, also diesmal ware nur Grafiken aus 'Dem Schwarzen Auge' zu sehen. Trotzdem finde ich es immer wieder genial, was rauskommt, wenn man seine Phantasie mal machen laesst.


3. Bericht, Zubereitung bei Temparaturen unter 100°C

25.10.97

ca. 19.30

Dann hab ich versucht, uns einen lecker Tee in Erwartung einer guten Party zu kochen. Das ganze wurde durch den Umstand, dass der Elektroherd noch gar nicht angeschlossen und kein Sieb vorhaden war, etwas - aber nur etwas - erschwert. Aber Inovation ist alles, also etwa einen Liter Wasser ... aehm ... wieviel ist ein Liter? ... Also ne 0,5l-Milchflasche (ne lehre) genommen und zweimal voll in die Kaffeemaschine gekippt. Das magische Kraut hab ich erst dazugegeben, als das Wasser durch war. Wohlgemerkt direkt ins Wasser, nicht wie Kaffee durch den Filter laufen lassen. Das ganze stand so 13 Minuten auf der Maschine und wurde durch die Bodenplatte noch beheizt, hat aber nicht gekocht, ne Kaffeemaschine macht nur ca. 80°C denk ich mal. Tja, dann wurde nur eines von diesen Stoffkaffeesieben aufgetrieben, was nich so gut war, aber trotzdem gings. Also bestimmt ne halbe Stunde da abgeseiht und dann war endlich der ganze Tee in der Kanne. Natürlich erstmal eine Tasse probiert. Die Färbung war ziemlich hell, der Duft war eher neutral (den Saft einer ganzen Zitrone reingequetscht) und der Geschmack nur sehr leicht bitter. Es stellte sich sofort die typische Mundtrockenheit ein. Ca. 15 Minuten später stellte sich ein starker Druck in meinem Kopf ein, der aber nicht schmerzhaft war. Tommy hatte schöne Musik gemixt, die ich irgendwie verändert wahrnahm als sonst. Kleine Rauschzustände, ich lag einfach da und genoß die Musik. Ungefähr eine halbe Stunde nach der Einnahme wurde ich ganz zappelig. Meine Schrift wird ganz unruhig, ich muss mich echt konzentrieren, um das hier zu schreiben. Mal sehen wie es weitergeht.

ca. 21.00

Ich liege jetzt hier und höre etwas seichte Musik. Es sind tausend Gedanken in meinem Kopf. Gleichzeitig! Es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren oder zu schreiben. Dennoch will ich dieses Erlebnis festhalten. Euphorie macht sich breit. Ich nehme meine Umgebung aus einer gewissen Entfernung wahr. Etwas zuckt und pulsiert IN meinem Kopf.

26.10.97

ca. 07.00 Uhr

Was die Wirkung des Tees betrifft, so hat er diesmal mehr die geistige Komponente angeregt, aber die Filme beim Tanzen waren auch nicht schlecht, aber eben anders. Sie waren erstmal zusammenhangslos, Tausend Bilder pro Sekunde. Und ich war mir immer bewusst, dass ich einen Rausch erlebe, nicht so wie damals in Berlin. Insgesamt hatte ich wohl 4 Tassen getrunken, Rene eine und die Perle vom David was wohl auch eine. Rene fand den Tee auch sehr anregend und sehr gut.


4. Bericht, Herba Ephedrae geraucht

ca. 19.00

Die Experimentierlust hat gesiegt. Wir haben jetzt das Ephedrae als Joint und in der Blubber probiert. Bei der Blubber setzt die Wirkung nach ca. 1 Minute relativ intensiv ein. Es stellt sich ein berauschendes Gefühl ein. Die Gedanken werden angeregt. Der Geschmack über die Blubber ist viel angenehmer als beim Tee, die Wirkung aber anders. Ein gewisser Druck im Kopf ist wieder vorhanden. Die Kommunikation wird erleichtert, Laberflashs ohne nachdenken zu müssen. Hungergefühl, aber nur ganz leicht. Nach etwa 1 Stunde waren sämtliche Wirkungen wieder abgeklungen.


5. Bericht, Einschätzung nach ca. 5 Monaten regelmässigen Konsums

18.12.97

Mittlerweile konsumiere ich den Tee etwa ein bis zwei mal im Monat, immer in Verbindung mit Partys. Meist trinke ich direkt vor Ort eine Tasse, ca. 3 Stunden später eine zweite. Die Effekte sind aber nicht mehr so krass wie beim ersten Mal, halten sich aber auf einem bestimmten Niveau. Mit geschlossenen Augen gibt es sehr gute Farbvisionen, aber keine realistischen Bilder sondern eher farbige Muster. Die Wahrnnehmung ist verstärkt, auch das Fühlen von Liebe und Freude der Menschen, die einen umgeben, fällt allgemein leichter. Das ist auf einer richtigen Party ohnehin nicht sehr schwer. Der Zustand des puren Glücklichseins putscht. Keine Einflußnahme kann ich feststellen in Bezug auf Lachgas, egal ob ohne oder mit Einfluß von Herba Ephedrae konsumiert, es ist immer etwa gleichwertig.


6. Bericht, Tee in Verbindung mit Alkohol

21.03.98

Tilo hatte Mormonen-Tee gekocht und zwar relativ hoch dosierten (27 Löffel/Liter). Die Wirkung des Tees in Verbindung mit Alkohol ist wirklich genial. Die Müdigkeit, die durch Alk entsteht, wird überlagert und man fühlt sich sehr wohl. Eines ist schade, man steht über der Gefühlsebene. Das hat auch Kathrin bestätigt, man läßt sich nicht so schnell runterbringen. Ich denke, daß hat ihr in dieser Abschiedssituation sehr sehr geholfen. Ich kann heute - am Morgen dannach - keinerlei negative Nachfolgen des Mischkonsums von Tee und Alk feststellen, auch keinen Kater.

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7. Bericht, von "Twister"

Empfänger: /USENET/DE.SOC.DROGEN (All)
Absender: "Twister"
Betreff: Herba Ephedrae
Datum: Mo 13.07.98, 06:33 (erhalten: 14.07.98)

Aloha !

Teufelszeug ! Ich hab zwei Tassen getrunken, und ich bin IMMER NOCH wach. Man beachte das Absenderdatum. 8:30. Und in der Nacht habe ich mein komplettes Haus gesaeubert, meine Buecher nach Nummer bzw. Groesse geordnet, und im stroemenden Regen erst einen ziemlich grossen Baum mit Saege und Seitenschneider zu nem huebschen Haufen Kompost verarbeitet, und dann mein Fahrrad repariert.

In kurzer Hosen und sonst nix !

Und jetzt gehe ich arbeiten. Freiwillig.

Lasst da besser die Finger von ;-)

Liebe Gruesse,

Twister

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8. Bericht, eine starke Überdosierung (12 Eß-Löffel/Liter)

Empfänger: /USENET/DE.SOC.DROGEN (All)
Absender: Frank Schneider (schneide@iserlohn.netsurf.de)
Betreff: Herba Ephedrae
Datum: Di 14.07.98, 19:11 (erhalten: 15.07.98)

 

Das Zeug werd ich so schnell nicht nochmal nehmen. Habe einen Liter zubereitet und 12 Löffel von dem Scheiss-Kraut genommen. So gegen 18.00 hab ich dann 3 Tassen über einen Zeitraum von ca 1 Stunde getrunken. Der Geschmack war noch schlimmer als am Tag davor und einmal muáte ich sogar kotzen es kam aber nur so eine Art Schleim raus. PFUI.

Ab ca. 20.00 Uhr fing mir irgendwie an schlecht zu werden und ich merkte wieder wie ich dieses Kribbeln am Kopf bekam. Gegen 21.00 Uhr dachte ich mein Herz tanzt Walzer. Bum Bum BUM BUMBUM BUM - Herzrythmusstörungen vom allerfeinsten - meine Freundin wollte mich schon ins Krankenhaus fahren (wenn die wüßte , daß ich von dem Tee getrunken habe !!!) - ich immer: Nee laß mal das geht schon - tja scheiße um 1.00 Uhr ist sie zu sich gefahren und ich war die ganze Nacht hellwach, hab keine Sekunde geschlafen und dachte echt jeden Moment würde mein Herz stehen bleiben. So fühlt man sich bestimmt wenn man einen Herzinfarkt hat. Schrecklich. Gestern bin ich um 15.00 erst mal zum Hausarzt - der hat dann ein EKG gemacht und meinte nur es wäre alles OK - das käme wohl vom beruflichen Stress ;-)) - das ich Ephedrin genommen habe, hab ich ihm natürlich nicht gesagt !

Kurzum mir reicht es jetzt erstmal - wenn ich nur diesen Geschmack rieche wird mir kotzübel. Hab erstmal die Teekanne stundenlang gespült und das Kraut in den hintersten Winkel meines Schrankes gestopft.

Frank

© by Frank, dieses Posting erscheint hier mit seiner ausdrücklichen schriftlichen Erlaubnis

LdT: Ich halte es für notwendig, hier ein kleines Statement zum letzten Erfahrungsbericht abzugeben. Es handelt sich ganz klar um eine totale Überdosierung und Frank hat einige ganz entscheidende Fehler gemacht (meiner Meinung nach). Als da wären: Freundin oder Person die dabei ist informieren, langsam an die Dosierung ranwagen und auch dem Arzt gegenüber ehrlich sein. Wer mehr davon wissen möchte, kann sich ja mal meine Meinung zum richtigen Umgang mit Rauschmitteln anschauen.

 

8. Bericht, Tee in Verbindung mit Alkohol

18.12.98

So, es war also wiedermal Freitag Abend und ein Kneipenbesuch stand an. Auf Wunsch aller Beteiligten (A. [weibl.], L. [weibl.], S. [männl.], ich [männl.]) wurde von mir im Vorfeld ein schöner Tee vorbereitet. Die Dosierung war diesmal ca. 20 Löffel auf den Liter, aber sehr viel Zitronenkonzentrat vorher reingemacht. Naja, gegen 20.00 setzte ich mich in die Straßenbahn. Vorher hatte ich noch eine halbe Tasse getrunken. Ich hab mich ja mittlerweile an den Geschmack gewöhnt, von daher kein großes Problem. Aber ich merkte schon, dass der Tee ziemlich intensiv ist, wahrscheinlich wegen der vielen Zitrone.

In der Neustadt angekommen wartete auch schon L. deren Straßenbahn auch gerade eingetroffen war. Auf dem Weg zur Kneipe probierte sie eine halbe Tasse. Für L. war es das erste Mal mit Herba Ephedrae. Und natürlich die von mir erwartete Reaktion: "Iiiiihhhhhhhhhhhhh schmeckt das ecklig!". Wir standen gerade an einer Bushaltestelle und ein Typ musste tierisch lachen. Naja, jedenfalls waren wir in der Kneipe, die sehr schön ist, von der Atmosphäre her und der Musik (ich werde nicht den Namen nennen, nein nein). Wir schwatzten ein wenig und irgendwann trafen dann auch S. und A. ein.

Nachfolgen des Mischkonsums von Tee und Alk feststellen, auch keinen Kater.

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