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Mexikanische Zauberlinge


"Wer Angst vor sich selbst hat, wird durch die Pilze leicht närrisch.
Wer weiterkommmen will, der findet echte Verbündete." - Jochen Gartz

1. Bericht

Einnahme: 0,25 Gramm, intensiv gekaut und anschließend geschluckt

In der Nacht vom 12.04.98 zum 13.04.98 (Ostern)

Geniale gelassene Stimmung, philosophieren bei Gitarenklängen

00.30 Uhr. Ich nehme die Pilze ein. Ungefähr ein Viertel Gramm. Das sind zwei Köpfe und ca. 4 Stengel. Sie riechen wie ... Verzeihung ... Hundekacke. Der Geschmack ist aber nicht unangenehm, aber auch nicht toll. Ich zerkaue die Pilze sehr intensiv und konzentriere mich darauf, wie der herausgekaute Saft über die Zunge in meine Blutbahn eintritt. Ein gewisses Kribbeln und ein kleines Taubheitsgefühl auf der Zunge sind zu spüren.

01.30 Uhr. Wir haben die Örtlichkeit gewechselt und befinden uns bei einem Kumpel. Im Fernsehen läuft das RTL 2 Nachtprogramm: Landschaften aus Afrika und Australien. Dazu Evosonic-Radio, erstklassige elektronische Musik. Ich merke, wie die ersten Wirkungen einsetzen. Der Pilz "kommt" sehr sanft und langsam, das ist sehr angenehm. Für ca. 5 Minuten spüre ich einen erhöhten Augeninnendruck, es wird aber nicht schmerzhaft. Es ziehen sich erste Wellen durch meinen Körper. Es ist wie ein kleiner Orgasmus, nur daß er vom Kopf ausgeht, nicht vom Becken.

02.00 Uhr. Erste Veränderungen meiner Wahrnehmung stellen sich ein. Ich kann (brauche) mich nicht mehr auf das Fernsehbild oder die Musik konzentrieren. Ich schaue neben den Fernseher und nehme trotzdem das Geschehen auf der Mattscheibe voll wahr. Ich schließe meine Augen und behalte eine 100%ig realistische "Kopie" des eben noch gesehenen Bildes in meinem Kopf. Ich sehe mit geschloßenen Augen. Ich analysiere den ganzen Raum, nehme ihn auf und schließe wieder die Augen. Ich bewege meinen Kopf und der Raum wird bildlich dargestellt, in meinem Kopf - parallel zu meinem Kopfdrehen. Ich bin sehr erheitert darüber, ich könnte lachen ... ich tue es.

03.00 Uhr. Ich verliere langsam das Zeitgefühl. Mein gesamtes Umfeld kommt mir entrückt vor. Ich stehe gewissermaßen über den Dingen. Viele Handlungen meiner Freunde kommen mir sehr unwichtig vor, ich weiß - nein, ich fühle nun, daß es andere Dinge gibt, die wesentlich wichtiger sind. Es ist wie: ein kleiner Gott sein. Das ganze hat aber nichts mit Arroganz zu tun, ich fühle mich auch nicht überheblich oder besser oder weiter als die anderen. Ich habe dem Moment nur einen sehr viel weiteren Bewußtseinszustand erreicht.

Ich schließe immer öfter die Augen und lasse mich in dem Meer meiner Gedanken treiben. Es werden mir so viele Dinge klar, es scheint alles so einfach. Man findet für viele Probleme, die einen lange beschäftigt haben, eine Lösung, einfach so. Und andere Probleme erscheinen total unwichtig und man weiß, daß man sich die ganze Zeit unnütz darum gesorgt hat.

Die Musik formt Bilder und farbenprächtige Kompositionen in meinem Kopf. Dieser Pilz ist eine visuelle Droge. Ich sehe meine Gefühle, bzw. meinen Gefühlszustand in Farben und Formen. Und vor allem sehe ich drei-dimensional. Ich sehe eine Art buntes Uhrwerk, dann wieder ein Kaleidoskop. Teilweise reale Dinge, in völlig neue Zusammenhänge gesetzt. Man hat im wahrsten Sinne des Wortes einen neuen Blickwinkel, betrachtet die ganze Welt - alles Existierende aus einer anderen Perspektive. Das ist enorm, unbeschreiblich.

Ich sehe meine Freunde, ich habe noch mitbekommen, das sie die Schwarzlicht-Lampe angemacht haben. Aber ich sehe ihre Gesichter jetzt in einer Verzerrung von Lila und Grün. Das ist sehr sehr erheiternd. Seltsamerweise ist diese Farbwahrnehmung nur bei der Haut so extrem.

Ich esse solche Puff-Reis-Schokolade und trinke Apfelsaft. Ich sehe wie es mir schmeckt, und es schmeckt sehr intensiv! WOW! Es ist ungefähr so: Ich nehme ein Stück der Schokolade in den Mund, schmecke sie viel intensiver als sonst. Gleichzeitig sehe ich die einzelnen Puff-Reis-Teilchen, wie sie in meinem Mund in den Magen wandern und die Geschmacksstoffe, wie sie wirken und ... mmhhh, herrlich. Ich trinke Apfelsaft und habe sofort ein Bild vor mir, wie ein riesiger Fluß von Apfelsaft in mich reinströmt, es schmeckt so herrlich, ich kann gar nicht wieder aufhören.

Ich führe ein Gespräch mit Rene. Ich könnte jetzt kein böses Wort wählen. Es ist sehr viel Liebe in mir. Ich glaube, so viel Liebe habe ich in mir noch nie gespürt. Ich wünschte, ich hätte jetzt eine Freundin oder einfach eine nette Frau, der ich all diese Liebe geben könnte. Kuschelsex wäre jetzt genau das richtige, das spüre ich. Es ist nicht so, daß ich "geil" bin. Nein, das läuft auf geistiger Ebene. Ich habe so enorm viel Liebe und ich möchte sie geben und ich spüre, daß Kuscheln, Knutschen und sich lieben dafür jetzt genau das Richtige wären. Ich lasse meiner Phantasie freien Lauf und stelle mir Petting vor. Es ist angenehm, ich werde aber nicht erregt. Das muß ich später unbedingt noch mal ausprobieren.

ca. 04.00 Uhr. Wir schauen einen Film mit Jonny Deep an. Er spielt einen jungen Mann im Wilden Westen. Er hat einen One-Night-Stand mit einer bildhübschen Frau (ich liebe sie!), als deren Ex-Freund kommt. Gut, der ist erschüttert, aber er geht wieder. Doch durch einen einzigen dummen Satz löst die Frau ein Unglück aus. Sie sagt zum Ex-Freund: "Ich habe Dich nie richtig geliebt!" Er erschießt sie, der junge Mann erschießt ihn, ist auf der Flucht und tötet noch sehr viele Menschen. Auch andere Menschen sterben durch die Ereignisse, die jetzt losgetretten sind. Der Film führt einem sehr gut die Konsequenzen vor Augen, die manchmal ein einziger Satz haben kann. Das Gefühl das ich hatte, als ich diesen Film im Rauschzustand sah, kann ich sehr schwer beschreiben. In dem Film nimmt auch ein Indianer "den großen Geist Peyote" zu sich. Marco hat den Film extra ausgesucht und er hat sehr gut zu dieser Erfahrung gepaßt.

ca. 06.00 Uhr. Rene und Marco sind eingeschlafen, Tommy und mich haben die Pilze wachgehalten. Ich lag die ganze Zeit da und habe von meiner Götter-Wolke in das Zimmer reingeschaut und den Film gefühlt. Ich habe ihn nicht gesehen oder konsumiert, ich habe ihn gefühlt. Die visuellen Wirkungen des Pilzes lassen bei mir langsam nach. Eigentlich hält der Trip bloß drei Stunden an, bei mir wirken aber auf Grund meines kleinen Körperbaus viele Rauschmittel intensiver und länger.

Ich stelle wieder für ca. 10 Minuten den Augeninnendruck fest, auch leichte Kopfschmerzen. Aber es vergeht sehr schnell.

Wir fahren heim. Ich habe mit einem mal sehr starke Bauchschmerzen. Es ist ein starkes Ziehen im Bauch, ich muß mich konzentrieren, daß ich nicht erbreche.

06.30 Uhr. Wir sind zu Hause und ich bin topfit. Die körperlichen Beschwerden sind vergangen und habe Lust auf Aktivität. Tommy ist sehr müde. Auch alle anderen in der WG schlafen schon. Ich finde das schade, aber es ärgert mich nicht. Ich akzeptieren meine Lage, lege mich hin und hänge noch etwas meinen Gedanken nach.

09.30 Uhr. Ich wache auf und fühle mich fit und ausgeschlafen. Ob das noch die Wirkung des Pilzes ist oder einfach meine "Guten-Morgen-liebe-Welt"-Laune, kann ich nicht sagen. Es ist Ostermontag, die Sonne scheint und ich fühle mich prächtig. Ich verabschiede mich in der WG und fahre heim, auch die Fahrt genieße ich sichtlich.

Fazit: Dieser Pilz ist eine sehr intensive, liebevolle, visuelle und sanfte Droge. Außer den Bauchschmerzen konnte ich keinerlei negative Folgen feststellen, daß Positive hat meiner Meinung nach voll überwogen. Der Konsum ist leicht und man kann die Wirkung unter Kontrolle halten. Ich hatte nie das Gefühl, daß mir die Dinge aus den Händen laufen. Es war wie bei einem Pferd, ich hätte jederzeit die Zügel anziehen können. Es gab aber keinen Grund, also habe ich das Pferd frei laufen lassen.

 

2. Bericht

Einnahme: 0,25 Gramm, intensiv gekaut und anschließend geschluckt
Das Zeugs war aber durch den Transport per Post stark zerkrümmelt.

In der Nacht vom 09. zum 10. Mai 1998 auf einer Party in der Flugzeugwerft in Dresden.

Tja, diesmal sollte die Party-tauglichkeit der Pilze getestet werden und die Test gingen weiter, als ursprünglich gedacht. Kurz nach meiner Ankunft gegen Mitternacht nahm ich ein viertel Gramm zu mir und ging dann auf die Tanzfläche. Eine so intensive Wirkung wie beim letzten Mal konnte ich nicht feststellen. Aber meine Stimmung deutlich angehoben, die Freude beim Tanzen war gleich von Anfang an überschwänglich. Als erster und fast einziger fing ich an rumzuhüpfen und dann ging es richtig los. Die im Folgenden beschriebenen Wirkungen hielten über einen Zeitraum von 5 bis 6 Stunden ziemlich konstant an, daher fällt der Bericht diesmal etwas kürzer aus. Also, die intensivste Wirkung war beim Tanzen zu beobachten, es war auch wieder sehr nette Stimmung in der FLW und die Musik riß mich einfach mit. Visuelle Erlebnisse standen diesmal nicht im Vordergrund, aber das Gefühl, über den Dingen zu stehen, war auch wieder vorhanden. Beim Tanzen erreichte man sehr schnell einen Trancezustand, es ging wirklich alles von alleine, man mußte sich nicht mit Denken aufhalten, fühlen stand im Vordergrund. Der Genuß einer Banane im Auto lößte bei mir total geile Gefühle aus, fast schon von orgiastischen Ausmaßen, es schmeckte einfach soooooo genial, unbeschreiblich. Und dann noch Wasser, mmhhh. Die Kommunikation lief genial, aber das hat imho nix mit den Pilzen zu tun. Bei der Lachgas-Session zu sechst im Auto von Dagobert ging es auch ab, irgendwie war wieder dieses Gefühl über den Dingen zu stehen, aber diesmal nicht so arrogant sondern eher weise.

Ein Kumpel konnte es nicht lassen und gab sich - trotz meiner vorherigen Warnungen - dem Mischkonsum hin, er versuchte die Pilze zu sich zu nehmen, nachdem er schon reichlichk Sekt konsumiert hatte. Kaum waren sie im Mund, waren sie auch schon wieder draußen und sie waren nicht das einzige, was rauskam. Der Satz "Riech ich wirklich nach Kotze" sollte diesen Abend prägen.

Was mir noch auffiel, ich war diesmal sehr schnell müde, gegen halb 7 räumte ich das Feld.

 

3. Bericht

13.11.98

Meine letzte Pilzerfahrung ist ziemlich lange her, jetzt schon fast ein halbes Jahr. Die Pilzerfahrung auf der Party war zwar auch nicht schlecht, aber bei weitem nicht so intensiv und spirituell wie die bei Tommy.

Ich kenne aber das Gefühl, dass ich brauche um diese intensive Erfahrung zu machen. Es ist so etwas Intuitives, man fühlt einfach: Heute ist es so weit.

Eigentlich sollte es ein "es-ist-schlechtes-Wetter-und-ich-kuschele-mich-in-mein-Bett-ein-Abend" werden. Das Wetter war ziemlich herbsttypisch und in meiner Wohnung war es kuschelisch warm. Auf Radio Fritz legte Marcus Lopez im Soundgarten erstklassige ChillOut-Musik.

Und dann klingelte das Telefon, Anne war dran und fragte, ob ich mit ins Kino kommen wollte. Die Trueman-Show. Ein Film, auf den ich mich sehr lange gefreut hatte, da ersten Jim Carry hier erstklassig spielt und zweitens die Story und auch die Hintergründigkeit der Story absolut faszinierend für mich sind. Nach ein wenig Überlegen sagte ich zu.

Und da wusste ich es: Dies war der Tag war bestens geeignet für die Pilze.

Ich überlegte noch eine Weile, dann entschied ich mich endgültig dafür. Vorher räumte ich mein Zimmer auf, machte Rotlicht an und as noch etwas.

22.00 Uhr

Dann nahm ich ca. 0,15 Gramm, bewusst eine etwas kleinere Portion, da ich keine so intensive und langanhaltende Wirkung erreichen wollte. Genau das Richtige.

Ich lag eine halbe Stunde auf meiner Matratze auf dem Fußboden und lauschte der Musik. Optisch war noch gar keine Veränderung festzustellen, aber die Musik klang erhebender, mehr in Richtung Gott gehend, wenn ich das so beschreiben kann.

Mein Bewusstseinszustand veränderte sich, es stellte sich wieder das Gefühl ein, was ich an den Pilzen so faszinierend finde: Man freut sich einfach zu existieren. Es bedarf nichts zusätzlichen, einfach so, pure Freude. Ich kenne dieses Gefühl auch im nüchteren Zustand, ich muss manchmal einfach nur Grinsen weil ich mit meinem Leben so zufrieden bin, aber hier ist es anders. Wenn ich irgendeiner Religion der Zustand "Erleuchtung" beschrieben ist, dann ist das damit gemeint.

Die Gedanken traten in den Hintergrund, die Gefühle nahmen mehr Platz ein. Oder nein, das ist falsch: Es war eine Synthese zwischen denken und fühlen, eben ein höherer Bewusstseinszustand.

22.30 Uhr

Es klingelt, das sind Sten und Anne.

Freude! Glück!

Ich gehe runter, komme aus dem Fahrstuhl und grinse die beiden an. Ich stelle sofort klar, unter was für Einflüssen ich mich befinde. Die Fahrt zum Kino ist ziemlich lustig, dort finden wir auch sofort Thomas und Ralf.

Kurzer Talk, allgemeine Heiterkeit. Ich weiß, dass sie mich verstehen und sie geben mir auch das Gefühl, mich zu beschützen, wenn ich Blödsinn machen sollte.

Wir holen die Karten, dann holen sich die anderen noch irgendwas zum knabbern. Ich hab Lust zu tanzen und hüpfe ein wenig im Kinovorsaal herum. Manche Leute schauen mich schon blöd an, manche lächeln, manche haben einen sehr verständnisvollen Blick. Es ist mir egal.

Ich lebe! Ich bin! Ich existiere!

Und ich bin glücklich!

Mein neuer Geist setzt ganz andere Prioritäten, Dinge die im normalen Alltag unglaublich wichtig erscheinen werden zweitrangig, anderes zählt. Liebe, Freundschaft, Glücklichsein, das ist es, was zählt.

23.15 Uhr

Wir sitzen an einem Metalltisch, mit einer polierten Oberfläche. Langsam beginnen die optischen Eigenschaften des Pilzes zu wirken. Die Oberfläche wird transparent, ich kann hineinsehen (nicht hindurch, nur hinein). Sie wird dreidimensional, ich sehe sie viel tiefer, als sie eigentlich ist. Es macht mich unglaublich glücklich, einfach die millionenfachen Details dieser Oberfläche zu betrachten. Die anderen müssen lachen. Ich finde es nicht schön, dass sie meine Gefühle jetzt nicht nachvollziehen können. Aber ich weiß, dass sie mit mir lachen, nicht über mich. Es ist ok!

Thomas hat sich ein Eis geholt. Mmmh, Eis. Ich hab ihm vorher erzählt, dass ich auf meinem letzten Pilztrip einen wahren Heisshunger auf Süßes hatte. Und das nutzt er natürlich aus, der kleine Schicker. Er erzählt mir von Schokolade und süßen Sachen und wie gut sein Eis schmeckt. Aber ich bleibe standhaft. :-) Dann bekomme ich doch noch was von seinem Eis, mmmh, schmeck das gut.

Wir gehen zum Kinosaal. Vorher sprint mir noch ein dreidimensionaler Zorro aus einem Werbeplakat entgegen.

Oben hole ich mich dann auch noch ein Eis, Erdbeer. Das schmeckt einfach so wahnsinnig geil. Die Leute drängen sich, der Saal ist noch nicht offen. Alle drängeln rum und meckern. Mir ist es egal. Ob der Film nun jetzt losgeht oder erst in einer halben Stunde, was solls. Gelassenheit.

Gegen 23.45 Uhr.

So, jetzt gehts endlich los. Die Kinowerbung nehme ich ganz unterschiedlich auf. Langsame gefühlvolle Werbung kommt ganz gut. Aber grasse schnelle Schnitte, laute Musik, grelle Farben gefallen mir nicht so. Bei mancher Werbung muss ich tierisch ablachen, ich glaube mein Zwerchfell reißt.

Und dann wirds dunkel und es kommt eine Lasershow. WOW! Und das hab ich vorher nicht gewusst! Alles passt heute Abend, ideal für einen Pilztrip.

Die Lasershow ist einfach gigantisch. Ich saß da und starrte in den Raum, ich wusste gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte. Ich bewegte mich nicht, ich war wie gelähmt, ich war nicht mehr mein Körper, ich war nur noch purer Geist! Die Lasershow muss ewig gegangen sein, einfach faszinierend. Das einzige, was mich etwas störte waren die Leute, die um mich herum gequatscht haben. Aber egal.

Und dann geht der Film los und es war ein überwältigender, monumentaner Film. Ich habe ihn nicht gesehen, ich habe ihn gefühlt. Jim Carry ist ein erstklassiger Schauspieler! Alle seine Emotionen, alles was gezeigt wurde habe ich mit durchlebt, mit gefühlt. Es ist einfach unbeschreiblich, im wahrsten Sinne des Wortes.

Und das Thema des Filmes passte natürlich wunderbar zu meinem Trip. Ist das, was wir als Realität ansehen wirklich real? Oder leben wir alle nur in einer Traumwelt? Was ist Wahrheit? Was ist Lüge?

"Die Menschen akzeptieren die Welt in der sie leben nunmal so, wie sie ist!"

Ein Zitat aus dem Film.

Es war eine sehr spirituelle Erfahrung für mich.

Und dann waren da noch die optischen Effekte. Wer von Euch den Film gesehen hat, sollte sich mal an folgende Szene erinnern.

Trueman bekommt langsam mit, was los ist. Im Lagezentrum macht man sich Sorgen. Und dann sieht man die große Monitorwand wo die Infrarotkammera zeigt, wie er schläft und der eine Regiseur steht davor und streichelt diese Leinwand. Das ganze in Großaufnahme. Und dann passierte es, ich sah den Film auf der Kinoleinwand dreidimensional. Wirklich! Der Mann stand in Überlebensgröße mitten im Kino und dahinter war die Monitorwand! Und so ging das den ganzen Film über. Ich war baff, total fertig (aber nicht negativ gemeint). Ich sah den ganzen Rest des Filmes in 3D!

Was ist real? Was ist Wirklichkeit?

Das was wir sehen? Oder das, was uns unser Gehirn vorspiegelt? Oder was andere uns glauben machen?

Gehe aufmerksam durchs Leben, nicht achtlos. Achte auf Kleinigkeiten, schaue Dir Deine Umwelt an, nimm Dir die Zeit dafür. Details sind unglaublich wichtig. Aber verfalle dabei nicht in Selbstzweifel. Sei einfach sensitiv!

[

01.30 Uhr

Der Film ist vorbei und ich starre immernoch gebannt auf die Leinwand. Die anderen wollen losmachen, ok. Dann sind wir draußen vorm Kino und quatschen noch etwas. Den anderen ist kalt (es sind ca. 0 Grad), mir nicht. Ich bin total glücklich, freue mich über jede meiner Handlungen. Ich hüpfe von Bordsteinkanten. Ich habe Lust ein Rad zu schlagen, aber die anderen machen sich Sorgen um mich, ich überlege und nach einer Weile mache ich es doch. Es ist einfach schön. Glück, pures Glück. Liebe zum Leben! Wie gesagt, einfach umbeschreiblich. Immer wieder dieses Gefühl: "totaly allrightness of anything"

Sten und Anne fahren mich heim. Ich bin immernoch glücklich, und eigentlich gar nicht müde, aber ich weiß, das es Zeit zum Schlafen ist. Sie setzen mich zu hause ab.

Als ich zu meiner Wohnung laufe höre ich Musik in meinem Kopf, ziemlich real, als wäre mein Kopf ein Radio!

Ich höre kurz in Radio rein, nein, die Musik gefällt mir nicht. Aha, auf Bayern kommt die SpaceNight. Interessant, ich schaue es mir eine Weile an, esse und trinke noch was, aber gegen

02.30 Uhr

lege ich mich auf meine Fußbodenmatratze (nicht in mein Bett) und schlummere ein. Ich habe selten so gut und friedlich geschlafen.

Jetzt ist es nachmittags am nächsten Tag und ich bin vollauf zufrieden mit dem Trip. Es war wieder eine sehr interessante Erfahrung und ich bin mir sicher, dass er mich auf wieder etwas weiter gebracht hat.

"Gustav" (der Freund eines Freundes)

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