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Schwarzes Bilsenkraut

 

Das Schwarze Bilsenkraut ist ein Nachtschattengewächs und entsprechend gefährlich. Es ist aber die schwächste Droge unter den Nachtschattengewächsen. Wenn überhaupt, sollte nur das Rauchen der Samen in Betracht gezogen werden!

Namen:

lateinisch: hyoscyamus niger

Heimat:

Das Kraut kömmt vorallem in der Mittelmeergegend vor und wächst bevorzugt in trockenen Untergrund.

Wirkstoffe:

Scopolamin, Hyoscyamin, Atropin

Historisches:

Bilsenkraut war ein wichtiger Bestandteil der mittelalterlichen Flug- und Hexensalben. Schon damals war auch das Rauchen des Krautes bekannt. Es ist überliefert - aber wohl nicht sicher - daß Bilsenkraut auch als Bier-Gewürz verwendet wurde.

Es war den Kelten, den alten Griechen und unseren germanischen Vorfahren als Droge bekannt.

In Afrika und Teilen Arabiens ist das Weiße Bilsenkraut (hyoscyamus albus, hyoscyamus muticus) heimisch. Auch dort wird es als Rauschmittel genutzt.

Wirkung:

Bilsenkraut ist ein Nachtschattengewachs und zeigt die für diese Pflanzengruppe fast typischen Symptome. Nach einer anfänglichen Phase des Aufgeputschtseins (bishin zu Aggressivität) kommt es zu einem tiefen Schlaf mit sehr intensiven Träumen. Häufig sind dabei Flugerlebnisse, außerkörperliche Erfahrungen, sexuelle Themen oder Versetzung in andere Lebewesen. Die Erlebnisse im Traum und auch die Wahrnehmung der Wirklichkeit bekommen dabei einen stark mystischen Touch, alles wirkt geheimnisvoll, gruselig und unheimlich. Im Wachzustand gibt es starke Veränderungen der Wahrnehmung von Geschmack, Gehör und Geruch, auch optische Täuschungen. Das faszinierenden (aber auch erschreckende) daran ist, daß diese Wahrnehmung meist als absolut real empfunden werden. Ob man dann nun Hirngespinste sieht oder nur Dinge, die zwar immer da sind, aber für uns Menschen im normalen Zustand nicht wahrnehmbar, das solle doch jeder für sich entscheiden.

Anwendung:

Rauchen: Es werden die Blätter bzw. Samen (Dosis höher) des Krautes geraucht, damit läßt sich die Wirkung ziemlich individuell dosieren.
Salbe: Das Erstellen der Salbe ist schwieriger, genaue Rezepte sind mir nicht bekannt. Ich gehe aber auf einer extra Seite darauf ein: Hexensalben.
Tee: Die Blätter werden aufgekocht, genaue Rezepte sind mir nicht bekannt. Es wird abgeraten!
Roheinnahme: Die Samen des Krautes werden zerkaut und geschluckt. Auch hier wird ganz stark abgeraten!

Schädlichkeit/Nebenwirkungen:

Bilsenkraut ist ein Nachtschattengewächs und damit in erster Linie ein Gift, erst dann ein Rauschmittel (obwohl die Grenzen hier oft verschwimmen). Die Anwendung durch Rauchen in niedrigen Dosen scheint vertrettbar zu sein. Hohe Dosen, besonders bei Rohaufnahme können zum Tode führen!

Nebenwirkungen sind in den Meisten Fällen: Schwindel, Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, schnelle Herzfrequenz.

Bezug:

In der Natur im südlichen Europa zu finden. Samen sind im entsprechenden Versandhandel bzw. im GrowShop erhältlich.

Legalität:

Ich habe keine Informationen, welche Auswirkungen das neue BTMG hat. Davor war das Kraut legal.

Quellenangaben:

Psychoaktive Pflanzen von Bert Marco Schuldes

Literatur:

Wurzel, Blätter und Samen des Bilsenkrautes bewirken Rausch, Schwindel, Halluzinationen und können in größeren Mengen zu Tobsucht und Wahnsinn führen. In der keltischen, germanischen und slawischen Sprache hat die Staude fast den gleichen Namen. Im alten Babylon und in Ägypten war sie bekannt, Hippokrates nennt sie eine Schlaf und Betäubung hervorrufende Heilpflanze, in einer anderen griechischen Bezeichnung wird sie "Prophetenkraut" genannt. Weissagende und seherische Kräfte werden ihr zugeschrieben. In Österreich sind in einem bronzezeitlichen Fund zwei Handvoll Samen in einem Gefäß mit Knochen und Schneckenhäusern entdeckt worden.

Quelle: "Das Kultplatzbuch", Gisela Graichen, Bechtermünz Verlag, 1990, Seite 69

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